Monatsrückblick

Monatsrückblick: Bye bye Juni

Der Neusser Rosengarten in voller Blütenpracht im Juni.
Der Neusser Rosengarten in voller Pracht

JUNI. Bester Monat von allen. Der, in dem ich Geburtstag habe und die Tage und Abende am längsten sind. Sommeranfang. Und gleichzeitig ist das erste halbe Jahr 2021 schon wieder rum! Kinder, wie die Zeit vergeht! Liegt das an dem schier ewig dauernden Lockdown mit Tagen, die sich irgendwie alle gleich anfühlten, dass mir die letzten 6 Monate so um die Ohren geflogen sind? Ist ja nicht so, als wäre gar nichts passiert. Siehe hier und hier. Und davor sind auch schon Sachen passiert, die habe ich nur nicht aufgeschrieben. Oder liegt es an meinem fortschreitenden Alter? Denn damit ging der Juni gleich los…

An meinem Geburtstag am 01. Juni war die allgemeine Corona-Situation noch so, dass Lockerungen zwar in Sicht, aber noch nicht genehmigt waren. Ich überlegte also fieberhaft hin und her, wie ich meinen Geburtstag – und Du musst wissen, ich liebe es, Geburtstag zu haben – zumindest ein klitzekleines bisschen feiern könnte. Vielleicht so mit zwei weiteren Paaren? Oder drei? Puh, wahrscheinlich zu verrückt! Und wen einladen, ohne andere vor den Kopf zu stoßen? Zu Hause feiern oder einen Tisch in einem frisch geöffneten Restaurant reservieren? Kann man da Tische für 6 Personen reservieren, die nachweislich nicht aus nur zwei Haushalten kommen?

Letztendlich war mir das alles zu kompliziert und wir haben zu viert (plus Lieblingstochter) bei unseren ältesten Freunden im Garten gefeiert mit bestelltem Essen vom Chinesen. Nachmittags war eine weitere Freundin mit ihrer Tochter auf einen Kaffee da und alle anderen haben liebe Nachrichten geschrieben oder angerufen. Im Büro gab‘s einen bunt verzierten Donut mit Kerzen von meiner neuen Kollegin und Blumen vom neuen Chef. Schön war das. Und ein rauschendes Fest kann vielleicht nächstes Jahr wieder stattfinden, wer weiß.

Dafür waren wir wenige Tage später, als die ersten Lockerungen schon griffen, auf einer anderen Geburtstagsfeier eingeladen, von der ich dachte, dass sie auch eher im kleinen Kreis stattfinden würde. Äh, nein. Das waren schon ziemlich viele Leute (ich habe nicht gezählt, aber so viele Menschen hatte ich seit – ich glaube – Weihnachten 2019 nicht mehr in einer Wohnung erlebt), die sich bei kühlem und grauem Wetter in der offenen Küche drängten. Schon klar, dass die besten Partys in der Küche stattfinden, aber ich glaube, ich muss das erst wieder lernen… Fühlte sich total komisch und auf eine merkwürdige Weise illegal an, auch wenn es das vermutlich nicht war und sicherlich ein Großteil der Anwesenden bereits geimpft oder zumindest hoffentlich getestet waren. Was Corona so langfristig mit der meiner Psyche veranstaltet, muss wohl auch noch erforscht werden… Ich habe den Abend dann übrigens trotzdem lieber draußen im Garten verbracht.

Und dann seit Eeewigkeiten mal wieder mit Freunden auf der Terrasse eines Restaurants gesessen. Zum ersten Mal in diesem Jahr! Wie schön das war! Und wie leicht sich das Leben an diesem warmen Sommerabend anfühlte. Plötzlich weiß man solche Gelegenheiten wirklich wieder zu schätzen und ist so dankbar für diese Momente.

Später im Juni habe ich meine zweite Impfung erhalten und genieße somit also inzwischen vollständigen Impfschutz, yay! Trotzdem fühle ich mich in Menschenansammlungen immer noch nicht wohl. Ich bin gespannt, wie lange dieser Zustand noch anhält…

Ansonsten ist tatsächlich nicht viel passiert. Nur das tägliche Leben. Aber das war gut.

Gesehen

Mit dem Mann This Is Us. Ja, immer noch. Aber hey, es ist Sommer und wir verbringen jeden Abend nach Möglichkeit auf dem Balkon!

Mit der Tochter Reign angefangen, eine Serie über das Leben der jungen Mary Stewart am französischen Hof im Jahre 1557. Die schottische Thronerbin Mary kommt mit ihren 4 Hofdamen in Frankreich an, um den künftigen Thronfolger Francis, dem sie schon als Kind versprochen wurde, zu heiraten. Auf diese Weise würde sie mit Frankreich einen Verbündeten gegen die Engländer haben, die eine ständige Bedrohung für Schottland darstellen. Es geht also um Politik und Intrigen, um Liebe und jede Menge Sex. Außerdem ist es mystisch und dann auch wieder erstaunlich modern, denn die Hofdamen sehen aus wie hippe Instagram Influencerinnen der Mittelalter-Szene. Insgesamt fühle ich mich damit aber sehr gut unterhalten. (Netflix, 4 Staffeln)

Für die Freunde von Trash-TV: Mit der Tochter eine YouTuberin entdeckt: Annikazion. Die fasst in ihren aktuellen Beiträgen die Kuppelshow Princess Charming zusammen und kommentiert sie auf unglaublich lustige Weise. Und keine Sorge, man muss keine einzige Folge der Fernsehserie dafür gesehen haben! Princess Charming ist eine Art lesbische Bachelorette, auf die in einer griechischen Villa noch mehr lesbische Frauen losgelassen werden. Wirklich allerschlimmstes Trash-Fernsehen, ich sag‘s ja! Aber Annikazion ist super sympathisch und selber lesbisch und ihr dabei zuzusehen, wie sie diese Sendung zerpflückt, macht einen Heidenspaß. Selbst der beste Mann von allen ist da im Vorbeigehen schon hängen geblieben… (YouTube, wie gesagt)

Gehört

Extrem laut und unglaublich nah von Jonathan Safran Foer. Der Roman ist schon 2005 erschienen, aber ich habe ihn nie gelesen. Jetzt höre ich ihn und er gefällt mir total gut, auch wenn er einen ernsten Hintergrund hat. Es geht um den neunjährigen Jungen Oskar, der bei den Terroranschlägen in New York seinen Vater verliert. Er findet im Schrank seines Vaters einen versteckten Briefumschlag mit der Aufschrift „Black“, der einen kleinen Schlüssel enthält. Überzeugt, dass das eine Botschaft ist, will er alle Bewohner New Yorks mit dem Namen Black aufsuchen – in der Hoffnung, das passende Schloss für den Schlüssel zu finden. Bin sehr gespannt, wie das weitergeht! (Spotify)

Gelesen

Dunkelsommer von Stina Jackson. Der knallgelbe Aufkleber auf dem Cover versprach „Ausgezeichnet als bester schwedischer Spannungsroman“. Nun, ich liebe Schweden-Krimis! Handlungsort ist hier die nordschwedische Pampa, viel Wald, wenig Menschen. Vor drei Jahren verschwand hier ein Mädchen und seitdem sucht ihr Vater Lelle, Lehrer an der örtlichen Schule, jeden Sommer wie besessen die Gegend ab in der Hoffnung, seine Tochter wiederzufinden. Dann kommt die 17jährige Meja mit ihrer Mutter Silje nach Norrland. Silje, eine Frau mit Drogenkarriere, die ihre Tochter schon mit 17 bekam, hat im Internet einen neuen Mann kennengelernt und zieht – auf der Suche nach einem Zuhause und Stabilität – zu ihm. Meja muss mit, ob sie will oder nicht. Und sie will eigentlich nicht. Aber sie lernt dort Carl-Johan kennen. Und als der Sommer zu Ende geht, verschwindet ein weiteres Mädchen.

Das Buch liest sich zügig und durchaus spannend weg. Die Besessenheit und Wut von Lelle ging mir manchmal auf die Nerven und ich hatte recht früh eine Ahnung (die sich übrigens auch bestätigte – aber wer viele Krimis liest, entwickelt vermutlich auch einen siebten Sinn für die Täterfrage…), wer hinter den Entführungen der Mädchen stecken könnte. Nichtsdestotrotz blieb das Buch interessant und spannend bis zum Schluss. Wer noch Urlaubsliteratur sucht, ist hier richtig. (Goldmann Verlag)

Dieser Beitrag enthält Marken-, Menschen-, Orts- und Produktnennungen sowie Verlinkungen. Dies gilt nach derzeitiger Rechtslage als Werbung und somit kennzeichne ich diesen Beitrag als WERBUNG. Dennoch gilt: Alle hier genannten Produkte, Marken, Menschen oder Orte sind als persönliche und unentgeltliche Empfehlung zu betrachten! Jede bezahlte Kooperation wird immer als solche gekennzeichnet.

One Comment

  • Claudia

    Allerliebste Oda, du bist einfach die Pünktlichkeit in der Person🥰. Während ich seit vier Tagen zumindest drüber nachdenke, den Monatsrückblick zu verfassen, präsentierst du ihn mir pünktlich am 1.Juli zum Frühstück 💛 (siehe meine Story 😉falls du den Kommentar heute liest 😉)
    Was viele Menschen auf einem „Haufen“ betrifft, geht es mir ähnlich wie dir, aber ich hatte das eigentlich schon immer. Aber nun fühlt es sich nicht nur beengend sondern auch befremdend an. Ich habe es immer schon geliebt, Freunde bei mir zu Hause zu empfangen und das hat sich durch Corona verstärkt.
    Für den Buchtip bin ich dir extrem dankbar, denn der Roman klingt danach als könnte er mir gefallen – sofort notiert wird er entweder als Hörbuch oder als „echtes“ Buch konsumiert, und dann von mir dir gegenüber rezensiert.
    Hab ich dich ev. ein wenig mit „Hörbuch“ infiziert, oder sagt man ge“influenct“ 🤣 Wusste gar nicht, dass man über Spotify auch in den Genuss von Hörbüchern kommt… auch danke für DIESEN wertvollen Hinweis.
    Ich liebe deine Beiträge, die Art wie du schreibst und den Humor, der in jeder Zeile – mal offensichtlich, mal versteckt – zu finden ist.

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