Die „Statt-Tomaten-nehm’-ich-Paprika-Sauce“

Inzwischen habe ich mich mit meiner Histaminintoleranz ganz gut eingegroovt. Es ist tatsächlich weniger kompliziert als zunächst gedacht. Vielleicht kommt mir aber auch einfach zu Gute, dass ich so gerne koche und genügend Phantasie mitbringe, das Beste aus meinen Möglichkeiten zu machen. Und die sind zwar eingeschränkt, aber ich empfinde das bislang nur bei zwei, drei Lebensmitteln als wirklich schwierig. Dazu gehören ganz eindeutig Tomaten. Ein Leben ohne Tomaten ist sicher möglich, aber auch spaßfrei. Was bitte streicht man auf einen Pizzaboden? Nie wieder rote Sauce auf Nudeln? Das stimmte mich traurig und war deswegen keine Option. Eine Alternative musste her. Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, diese Paprika-Sauce schmeckt nicht wie Tomatensauce! Aber sie ist trotzdem verdammt lecker!

Nicht nur, dass Tomatensauce von allen geliebt wird. Sie ist auch noch aus dem Vorrat blitzschnell gezaubert. Ich hatte immer ein paar Dosen Tomaten und Passata im Schrank für die „Ich-habe-gerade-gar-keine-Lust-zum-Kochen-und-der-Kühlschrank-ist-auch-leer“-Momente. Tja, vorbei. Die gute Nachricht ist, dass die Paprika-Sauce heiß in Twist-off-Gläser abgefüllt und somit also quasi eingeweckt wird. Lust auf ein bisschen unnützes Wissen? Weißt Du eigentlich, woher das Wort „einwecken“ kommt? So nannte man früher das Einkochen von Lebensmitteln in den patentierten Gläsern von Johann Carl Weck. Die Ausdrücke „Weck-Gläser“ und „einwecken“ benutzt man bis heute, auch wenn die Gläser vielleicht von einer anderen Marke sind. Das ist ein bisschen so wie mit Tempo-Taschentüchern.

Diese histaminarme und so schön würzige Paprika-Sauce kann überall da zum Einsatz kommen, wo man normalerweise Tomatensauce verwenden würde. Das Rezept ist für 2 Gläser à 400 ml; Du kannst sie aber natürlich – je nach Bedarf – auch in 3 oder 4 kleinere Gläser abfüllen. Du brauchst eine Küchenmaschine oder zumindest einen Pürierstab. Ich bereite die Sauce im Thermomix zu, aber das Rezept funktioniert natürlich auch ohne!

Grundsätzlich möchte ich vor dem Rezept noch anmerken, dass Unverträglichkeiten sehr individuell sein können. Die Rezepte, die ich unter dem Hashtag #histaminarm teile, funktionieren für mich. Bitte prüfe und ersetze ggf. Zutaten, die für Dich nicht passen!

Man nehme

• 2 große rote Paprika, ca. 500 g netto, grob gewürfelt
• 2 größere weiße Zwiebeln, grob gewürfelt (Anmerkung: weiße Zwiebeln sind bei HIT besser verträglich als andere. Wenn Du keine HIT hast, nimm irgendwelche Zwiebeln, völlig egal!)
• 4 EL Olivenöl
• 40 g Mandelblättchen
• 1 leicht gehäufter EL Paprikamark (Anmerkung: reines Paprikamark – ohne Tomatenzusatz – bekommst Du in großen Gläsern im türkischen Lebensmittelmarkt. Achte auf die Zutatenliste und auf die Zusatzstoffe! Meins enthält nur Paprika, Salz und Zitronensäure als Konservierungsmittel)
• 75 ml Wasser
• 1 gehäufter TL getrockneter Oregano (oder andere Kräuter Deiner Wahl)
• 1 TL edelsüßes Paprikapulver
• 1 TL Salz

So geht‘s

Falls Du einen Thermomix oder eine Küchenmaschine benutzt, schmeißt Du alle Zutaten in den Topf und pürierst das Ganze (im TM 8 Sekunden auf Stufe 8).

Anschließend 15 Minuten bei 100 Grad und Stufe 1 im TM dünsten. Falls Du eine Küchenmaschine benutzt hast, füllst Du den Inhalt in einen Topf um und köchelst die Sauce bei mittlerer Temperatur 15 Minuten.

Danach sofort in saubere Twist-off Gläser umfüllen und gut verschließen. Abkühlen lassen.

Falls Du weder TM noch Küchenmaschine hast, kannst Du Paprika und Zwiebeln zusammen mit dem Olivenöl und dem Salz in einer Pfanne oder einem Topf zuerst langsam weich dünsten. Dann gibst Du die restlichen Zutaten zu, pürierst das Ganze mit dem Pürierstab und lässt die Sauce nochmal 5 Minuten köcheln. Dann wie oben beschrieben abfüllen.

Lass es Dir schmecken!

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