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Edamame-Spinat-Creme mit Koriander

Auf einem sandfarbenen Leinentuch steht eine Schale mit leuchtend grüner Edamame-Spinat-Creme, getoppt mit Edamame Bohnen und feingeschnittenem Koriander, daneben liegt ein angeschnittener Laib Krustenbrot und davor steht ein Holzteller mit zwei halben Scheiben des Brotes, eine davon mit der Creme bestrichen und angebissen. Daneben ein Zweig Koriander.

Dies ist ein Abschied und ein Neuanfang zugleich.

Huch, denkst Du jetzt wahrscheinlich, was soll das denn bedeuten? Das bedeutet, dass dieser Blog – zumindest in der nächsten Zeit und wer weiß wie lange – eine etwas andere Richtung nehmen wird. Nehmen muss. Denn mir ist vermutlich der Supergau aller Foodblogger passiert: Mir wurde gerade eine Histaminintoleranz bescheinigt. Vielleicht ist das auch nur ein Gau, denn diese entzückende Intoleranz kommt anscheinend auch gerne gepaart mit Laktose-, Gluten- und anderen Unverträglichkeiten. Also wenn man’s so sieht, bin ich eigentlich fein raus! #alwaysthinkpositive

Eine Histaminintoleranz zu haben bedeutet, vereinfacht gesagt, viele Dinge nicht essen zu können. Histamin ist ein sogenanntes biogenes Amin, das grundsätzlich im menschlichen Körper vorkommt und für verschiedene Vorgänge eine wichtige Rolle spielt. Zusätzlich nimmt man Histamin über die Nahrung auf. Mal mehr, mal weniger. Bei gesunden Menschen spielt das keine Rolle, denn sie haben ausreichend aktive Enzyme (kurz DAO) zur Verfügung, die sich um den Abbau kümmern. Die habe ich leider nicht.

Jetzt, da ich weiß, wer der Übeltäter ist, erscheinen mir all meine Beschwerden plötzlich so logisch. Denn ich liebe histaminreiches Essen. Sehr sogar. Avocado, Tomaten, Spinat, Aubergine, Hülsenfrüchte, Sauerkraut, Oliven, Rucola, Banane, Erdbeeren, Himbeeren, Zitrusfrüchte, Steinpilze, Walnüsse, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne, konserviertes Fleisch (z.B. roher Schinken, Kasseler), Salami, geräucherter Fisch, Meeresfrüchte, gereifter Käse, Rohmilchkäse, Soja und alle Produkte daraus, Kakao und alle Produkte daraus, Balsamico Essig, Fermentiertes wie Miso und Kimchi, scharfe Gewürze. Und Alkohol, allen voran der von mir geliebte Sekt, Cremant und Champagner. Seufz.

Also kein Wunder, dass ich nach dem Wochenendfrühstück bestehend aus Brötchen mit Lachs (böse), Avocado (böse) und Rucola (böse), mit Rohmilch-Brie (böse) oder Hummus (Kichererbsen = böse), oder auch mit Pancakes (Banane = böse) dazu einen Kaffee (auch nicht uneingeschränkt zu empfehlen), den Tag direkt mit Bauchweh, Blähungen und sonstigen Verdauungsbeschwerden begonnen habe. Obwohl doch alles vermeintlich gesund war. Ist es ja auch, – nur nicht für mich.

Die erste gute Nachricht ist, dass man diese Intoleranz in den Griff bekommen kann. Die zweite gute Nachricht ist, dass es – obwohl die oben angeführte Aufzählung so verdammt lang ist (und das ist noch nichtmal alles…) – trotzdem jede Menge Nahrungsmittel gibt, die ich essen kann. Die gibt es hier in dieser langen aber übersichtlichen Sighi-Liste. Mein Ziel für die nächsten Monate ist also, die Histaminintoleranz in den Griff zu bekommen und das mit möglichst leckeren Rezepten, damit es sich nicht nach Durststrecke anfühlt. Dafür esse ich einfach zu gerne.

Ich stand also vor der Wahl, den Blog für unbestimmte Zeit auf Eis zu legen, oder Dich mitzunehmen auf diese neue Reise. Und da das hier mein Blog-Baby ist und ich damit tun und lassen kann was ich will, nehme ich Dich mit. Wenn Du magst. Meine Recherche nach histaminarmen Rezepten im Netz war einigermaßen frustrierend; irgendwie scheint mir das eine Marktlücke zu sein. Ich habe also den Ehrgeiz, mein histaminarmes Essen schön, kreativ und lecker zu gestalten. Es soll sich nicht nach Verzicht oder Schonkost anfühlen. Kann doch nicht so schwer sein!

Und zum Abschied habe ich da noch was voller Histamin für Dich vorbereitet: Edamame-Spinat-Creme mit Koriander. Kann ich auch nicht mehr essen. Also bis auf den Koriander! Immerhin. Aber diese Creme ist leider lecker und meine Kinder lieben sie und fragen immer wieder nach dem Rezept, weil die Edamame-Spinat-Creme auch ein Kracher auf jedem Party-Buffet ist. Für abends macht sich eine Knoblauchzehe in der Creme wahnsinnig gut, aber ich habe sie bislang eher zum Frühstück gegessen und da mag ich Knoblauch nicht so gerne.

Man nehme

  • 300 g Edamame, aufgetaut
  • 100 g Baby-Spinat
  • 3 EL Olivenöl
  • 50 ml Wasser
  • Saft einer kleinen halben Zitrone
  • 10 Stiele Koriander (nach Geschmack)
  • 1/2 TL Chiliflocken
  • Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 1 Knoblauchzehe (nach Geschmack)

So geht‘s

Alle Zutaten in einen Mixbecher oder Deine Küchenmaschine geben und pürieren. Nochmal abschmecken. Und fertig.

Lass es Dir schmecken!

6 Comments

  • Amalie

    Liebe Odette,
    ….na, so stelle ich mir Dich vor, da ich Dich ja bisher nur hier kennen gelernt habe…. nicht aufgeben und die Dinge positiv angehen!!!! Und da Du ja eine großartige Köchin bist, bin ich mir sicher, dass Du kreativ, wie Du ja auch bist, diese „Kleinigkeit“ an Unverträglichkeit köstlich umschiffen wirst. Bin schon sehr gespannt, was der neue „Kurs“ nun so bringen wird, denn es kann ja nie schaden, sich auch mal histaminarm zu ernähren. Also, bitte unbedingt hier weitermachen und uns teilhaben lassen, auf dem neuen Weg. Na, und vielleicht führt die Route ja am Schluss wieder auf die alte Strasse und/oder ein kleiner Abzweig zwischendurch schadet auch nicht so ungemein. Die Edamame-Spinat-Creme mit Koriander sieht jedenfalls großartig aus und muss unbedingt demnächst ausprobiert werden… bei mir ist ja noch keine Histaminunverträglichkeit diagnostiziert worden! 😅
    Liebe Grüße und alles Liebe und Gute für Dich,
    Amalie 🧡

  • Claudia

    Auweia, ja das ist natürlich bitter😮 Unser Ältester kennt das auch, er hat aber „keine Lust“ auf Ernährungsumstellung, vermeidet alles, wenn es geht, und nimmt ansonsten vor einem histaminreichen Essen irgendeine Tablette …aber bitte frag mich nicht, welche 🤣
    Auf jeden Fall bin ich HIER gespannt, was du uns alles von deiner neuen Ernährung berichten wirst, denn wir wissen schließlich beide: aufgegeben wird nur die Post 🤣
    btw: KEIN Rotwein mehr 😱, aber backen könntest du 😅

    • Odette

      Ja klar, das mit den Tabletten funktioniert in einem gewissen Rahmen, beseitigt aber nicht die Ursache. Ich bin mehr so der Typ „das Übel bei der Wurzel ausreißen“; mein Weg ist daher ein anderer. Und wenn ich doch weiß, dass meinem Körper bestimmte Nahrungsmittel spürbar nicht guttun, lasse ich die lieber vorerst weg. Frag mich aber gerne nächstes Jahr nochmal… 😅

  • Günter

    Diese Diagonse wäre für mich auch der Super-Gau, aber so wie Du das richtig siehst, ist es in den Griff zu bekommen.💪 Logisch, dass die Reise hier weiter geht und natürlich will ich da dabei sein. Aufgegeben wird höchstens ein Brief, sagt man bei uns.😜
    Liebe Grüße Günter

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