Fleischeslust,  Gemüse,  Rezepte

Rosenkohlpfanne mit Hähnchenbrust und Maronen

Blick von oben auf eine Servierpfanne mit Rosenkohl, Hähnchenbrust und Maronen. Darum herum steht eine kleine weiße Schale mit Maronen, zwei Rosmarinzweige und ein Glas mit Rosmarinhonig. Daneben eine weiße Stoffserviette.

Okay, okay, es ist Veganuary, der traditionelle Monat der fleischlosen, veganen Ernährung. Die Gelegenheit mal auszuprobieren wie es sich anfühlt, sich einfach mal 4 Wochen ohne tierische Produkte zu ernähren. Niemand zieht die Augenbrauen hoch und belächelt einen und sagt mitleidige Sätze wie „oh, ich könnte das nicht“. Wenn es (fast) alle machen, kann man ja ganz unverbindlich mal mitmachen. Und da komme ich mit einem Hähnchengericht um die Ecke. Super Timing, ich weiß. Aber es macht eben nicht jeder beim Veganuary mit (und der beste Mann von allen schon mal gar nicht!). Falls Du also eher Gelegenheitsveganer*in bist und ansonsten einem Stück gutem Fleisch in Bioqualität nicht abgeneigt bist, solltest Du weiterlesen.

Bei Rosenkohl scheiden sich ja (wie bei vielen anderen Lebensmitteln auch) die Geister. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Dazwischen gibt‘s, glaube ich, wenig. Also ich liebe ihn und ziehe ihn als winterliche Beilage jedem Rotkohl – und ich meine hier die zu Tode und matschig gekochte Pampe mit komischen Gewürzen drin, die einem viel zu oft vorgesetzt wird – vor. Wobei ja auch Rosenkohl gerne eine ähnlich traurige Behandlung zuteil wird. Kein Wunder, wenn man da traumatische Kindheitserinnerungen hat und diesem Gemüse wenig Liebe entgegenbringen kann. Aber Du hast ja mich und darfst Dich nun eines Besseren belehren lassen!

Rosenkohl hat derzeit noch Hochsaison und Du solltest die Zeit nutzen. Nicht nur, um mein köstliches Rezept auszuprobieren, sondern auch, um Deinem Körper was Gutes zu tun. Denn Rosenkohl ist super gesund und steckt voller Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien und stärkt somit das Immunsystem. Und das können wir im Winter ja wohl alle brauchen.

Dass manche Menschen und vor allem Kinder eine Abneigung gegen Rosenkohl haben, liegt (neben dem Problem mit dem Totkochen) sicher auch an den enthaltenen Bitterstoffen. Eigentlich ein ganz natürlicher Schutzmechanismus unseres Körpers, denn was bitter schmeckt, könnte potentiell giftig sein. Hier helfen zwei ganz einfache Tricks weiter: Zum Einen Frost, denn sobald die Temperaturen unter Null fallen, wandelt sich die Stärke des Rosenkohls in Zucker um. Dadurch schmecken die kleinen Sprossen lieblicher und weniger herb. Und zum Anderen hilft es, das Gericht mit etwas Zucker zu unterstützen. In diesem Fall nehme ich Honig. Aber lies selbst!

Die Rosenkohlpfanne ist für 2 Personen, evtl. bleibt ein kleiner Rest für den nächsten Tag. Kann ja nicht schaden. Wenn Du eine „Sättigungsbeilage“ brauchst, empfiehlt sich ein frisches Baguette. Kartoffeln oder Reis gehen wahrscheinlich auch. Wir brauchen nichts davon.

Man nehme

  • 500 g Rosenkohl, vorzugsweise kleine Röschen, geputzt
  • 100 g Schalotten, längs in Streifen geschnitten
  • ca. 280 g Hähnchenbrustfilet, in Streifen geschnitten
  • 1 Paket oder Glas vakuumierte Maronen
  • 1 EL Butterschmalz oder Ghee
  • 1/2 EL Rosmarinhonig (oder Waldhonig)
  • 1 TL Rosmarinnadeln, gehackt
  • 250 ml Gemüsebrühe (selbst gemacht, hier)
  • etwas geriebene Muskatnuss
  • Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 1 TL Stärke in 1 EL kaltem Wasser aufgelöst

So geht‘s

Gare den Rosenkohl in wenig kochendem Salzwasser 5 Minuten vor. Abgießen und beiseite stellen.

Brate die Hähnchenbrustfiletstreifen in dem Butterschmalz in einer großen Pfanne kräftig an. Nimm sie anschließend heraus und brate in dem verbliebenen Fett die Schalotten unter Zugabe von etwas Salz an, bis sie glasig und leicht braun werden.

Gib die ganzen Maronen und den Honig zu den Schalotten und lasse alles leicht karamellisieren.

Jetzt den Rosenkohl und die Gemüsebrühe zufügen und 2-3 Minuten offen köcheln lassen. Dann die aufgelöste Stärke einrühren und noch einmal aufkochen lassen. Das Fleisch zugeben und kurz erwärmen (nicht mehr kochen lassen!).

Mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

Lass es Dir schmecken!

6 Comments

  • Amalie

    Liebe Odette,
    mal wieder ein wundervolles Rezept von Dir und so herrlich mit Deinen Worten eingeführt. Eigentlich bin ich nicht so der große Freund von Rosenkohl, aber da ihn mein Mann mit viel Knoblauch und Sahnesoße ziemlich liebt, kommt er inzwischen immer öfter auf den Teller.
    Nun zu Deiner Variante…hört sich großartig an. Was für eine geniale Idee die kleinen grünen Kügelchen mit braunen Kügelchen zu kombinieren. Ich glaub‘ da werde ich meinem Mann demnächst ein Freude machen, solange es den Rosenkohl noch gibt, und er bekommt ihn mal ganz anders serviert, als gewohnt.
    Vielen Dank für die Motivation mal Gewohntes abzuwandeln.
    Liebe Grüße
    Amalie

    • Odette

      Liebste Amalie, tausend Dank für Deinen Kommentar. Du siehst, meine Prioritäten liegen gerade ganz woanders – daher die späte Rückmeldung dazu. Aber ich denke, wenn jemand das verstehen kann, dann Du! 😉 Ich hoffe, Dein Mann kam inzwischen in den Genuss und vielleicht habe ich Dich ja auch bekehrt? Ich wage es kaum zu hoffen! 😄 Ganz liebe Grüße ins Wohnzimmer!

  • Katja

    Wieder beste Sonntags-nach-dem-Frühstück-Lektüre und ein tolles Rezept noch dazu!
    Ich mochte Rosenkohl schon immer – bei uns Zuhause wurde er meist mit Butterbröseln serviert, was vielleicht der Grund war, dass ich schon als Kind zugelangt habe 😉
    Deine Pfanne schreit danach, ausprobiert zu werden – jetzt muss ich nur noch den Gatten überzeugen.
    Schönen Sonntag, liebe Oda

    • Odette

      Butterbrösel kenne ich aus meiner Kindheit nur von Blumenkohl und ich muss Dir zustimmen, die machen einfach vieles besser! 😁
      Ich drücke die Daumen, dass der Gatte meiner Rosenkohlpfanne eine klitzekleine Chance gibt; meinen könnte ich in solchen Fällen meistens mit extra viel Fleisch ködern… 😂

  • Conny Heidemann

    Göttlichkeit auf zwei Beinen!
    Geschmacksbotschafterin der Hungrigen!
    Menschgewordene Genialität!
    Liebe Oda! 🫶
    Endlich, nach 14 Tagen des Grübeln und Darben weiß ich jetzt, was mir fehlt: der Mut, Köstlichkeiten mit Köstlichem zu vereinen!
    Ich kann dein Rezept geradezu riechen!
    Knutscha und Dank!
    Conny

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