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Gebackener Blumenkohl mit Pimientos de Padrón

Blick von oben in eine Terracottaform mit gebackenem Blumenkohl und Pimientos de Padron. Bestreut mit Mandeln, Kakaonibs und Petersilie. Daneben steht ein Brotkorb mit Baguette und ein Glas mit Butter.

Es gab mal eine Zeit, da war ich wirklich auf der Suche nach leckeren Blumenkohl-Gerichten. Jedes neue Kochbuch, das ich in die Finger bekam, schlug ich erstmal ganz hinten auf, um zu gucken, ob es a) ein brauchbares Rezept-Register hat (bitte nach Zutaten geordnet!) und b) ein brauchbares Blumenkohl-Gericht beinhaltet. Das war allerdings lange vor dem Internet und vor Instagram, TikTok & Co., die einen mit Anregungen zuballern, wenn man danach sucht. Und auch, wenn man eigentlich was ganz anderes sucht. Ob ein Kochbuch ein gutes Inhaltsverzeichnis hat, finde ich noch heute relevant und mitunter Kauf entscheidend. Aber ein Blumenkohl-Rezept muss nicht mehr drin sein, das werfe ich jetzt selber in den Ring!

Dieses Gericht funktioniert als ein vegetarisches Hauptgericht, als lauwarmer Salat oder natürlich auch als Beilage zu einem Stück Fisch oder Fleisch, wenn man darauf nicht verzichten kann. Ich kann. Es schmeckt nach Sommer und Urlaub, was möglicherweise an den Pimientos de Padrón, den kleinen spanischen Bratpaprika, liegen kann. Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Mal mit den kleinen grünen Schoten. Gute Freunde brachten die vor vielen Jahren, als es die noch nicht in jedem deutschen Supermarkt zu kaufen gab, von Mallorca mit. Und ich fand dieses super schlichte Essen – die Pimientos wurden in ein bisschen Olivenöl gebraten und mit Meersalzflocken bestreut – einfach nur köstlich.

Noch mehr spanisches Flair kommt durch viiieeel Knoblauch, Petersilie, geröstete Mandeln und Sherry ins Spiel. Und super wichtig für den besonderen Kick: Kakaonibs. Jawoll, Du hast richtig gehört. Kakaonibs sind geröstete, geschälte und in Stückchen geschredderte Kakaobohnen, die nicht süß schmecken, sondern eher herb. Reiner Kakao eben, ungezuckert. Und die Nibs knuspern beim Kauen. Du kannst sie nicht nur über Dein Müsli oder Dessert streuen, sondern damit auch herzhaften Gerichten das besondere Etwas geben. Dass Bitterschokolade in der mexikanischen Küche Verwendung findet oder sich in dunklen Saucen zu Fleisch gut macht, hat sich wohl inzwischen herumgesprochen.

Überzeugt? Neugierig? Oder skeptisch? Give it a try! Das Rezept ist für 4 Personen, aber wir essen das auch zu zweit und es bleibt etwas übrig für einen kleinen Mittagssnack am nächsten Tag. Reste lassen sich wunderbar mit ins Büro nehmen. Nimm die Dose dann einfach morgens aus dem Kühlschrank und lasse sie bis mittags bei Zimmertemperatur stehen – perfekt.

Man nehme

  • 1 Blumenkohl, natürlich gewaschen, in Röschen zerteilt, große Röschen nochmal halbiert
  • 1 Beutel Pimientos de Padrón, gewaschen und abgetrocknet
  • 5 Knoblauchzehen (vertrau mir!), in Scheiben
  • 1 Handvoll Mandeln, geröstet und grob gehackt. Du kannst auch fertige Salzmandeln verwenden, dann solltest Du das Dressing später etwas vorsichtiger salzen. (Bitte nimm aber keine Rauchmandeln, die sind zu dominant und erschlagen die Kakao-Note. Und genau die wollen wir ja schmecken.)
  • 1 Handvoll glatte Petersilie, gehackt
  • 1 guter EL Kakaonibs
  • 100 ml Olivenöl plus etwas mehr
  • 2 EL trockener Sherry (etwas mehr schadet nicht)
  • Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

So geht‘s

Heize den Backofen auf 180 Grad Umluft vor. Beträufle die Blumenkohlröschen mit etwas Olivenöl, salze sie und verteile sie auf einem Backblech oder in einer großen Form. Ca. 30 Minuten backen; bitte behalte den Blumenkohl aber im Auge. Er soll deutliche Röstspuren haben, aber auch nicht verbrennen. Je nach Größe der Röschen und der Entwicklung nehme ich manchmal kurz vor Ende der Garzeit noch die obere Grillfunktion zu Hilfe.

Währenddessen garst Du den Knoblauch langsam bei mittlerer Temperatur (!) in den 100 ml Olivenöl. Achtung, der darf nicht zu dunkel werden, weil er sonst bitter schmeckt. Anschließend beiseite stellen und abkühlen lassen.

Die Pimientos de Padrón gare ich in der Heißluftfritteuse. Wie begeistert ich davon bin, habe ich hier schon berichtet. Mit einem Teelöffel Olivenöl vermischen und etwas Salz würzen. 6 Minuten bei 180 Grad. Falls Du keine Heilufri besitzt, kannst Du die Pimientos auch in einer Pfanne braten; dann brauchst Du aber mehr Olivenöl. Sie müssen richtig weich werden und die Haut sollte verbrannte Stellen aufweisen.

Dann vermischst Du das Knoblauchöl mit der gehackten Petersilie und dem Sherry. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Wenn der Blumenkohl fertig gebacken ist, nimm ihn aus dem Ofen, verteile die Pimientos de Padrón darüber, gib das Dressing über das Gemüse und bestreue abschließend alles mit den gerösteten Mandeln und den Kakaonibs.

Dazu passt frisches Baguette und Butter.

Lass es Dir schmecken!

4 Comments

  • Amalie

    Ich liebe Pimientos 💚, ich liebe Blumenkohl 🤍 und ich liebe Kakaonibs 🤎….was für eine super Kombi! Dein Rezept bekommt auf jeden Fall demnächst ..a try!
    Liebe Grüße
    Amalie

    • Odette

      Ach wie wunderbar sich das alles trifft, meine Liebe! Dann ist dieses Rezept ja wie für Dich gemacht, das freut mich total!
      Ganz liebe Grüße zurück! 💝

  • Peter

    Man muß kein Kampfkoch sein (wie ich), um die richtigen Pimientos de Padron zu kennen – bzw. kennenlernen zu müssen; denn die kleinen, halbreif-grünen Dingerchen, die es seit ein paar Jahren in den Märkten bei uns zu kaufen gibt, sind wirklich erst ein bescheidener Anfang.
    Die reiferen Exemplare dieser Sorte, die übrigens auch hier in D gut und sogar üppig wächst, haben die der Art eigene Geschmacksnote auch noch, allerdings mit Faktor X; die können auch gut scharf werden (wahrscheinlich kommen sie deshalb hier nicht in den Handel, sie sind etwas unberechenbar).
    Wer das Glück hat, selber anbauen zu können, oder wen kennt, der dieser Tätigkeit frönt: unbedingt ausprobieren, und gerne möglichst lange bis zur halben oder vollen Röte ausreifen lassen. Die Ladung an Früchten, die im Herbst von jeder Staude anfällt, ist wirklich beachtlich, kann allerdings super einfach eingelegt werden und verspricht dann bei jedem Einsatz während der endlosen Winterzeit einen echten Kick (und deswegen habe ich mich auch über dieses Rezeptchen hier sehr gefreut: optimal)!
    Ich werfe die Schoten in der Erntezeit beispielsweise handvollweise in einen Wok mit heissem Olivenöl und lasse sie platzen und stellenweise gut Farbe annehmen. Dann kommen sie schon in einer Marinade in Einmachgläser, und fertig ist das Ticket für den spontanen „tropischen“ Abstecher anytime, direkt aus dem Glas im Keller. Zum Beispiel in das Blumenkohl-Pimiento-Paradies a la Odette…
    -p

    • Odette

      Oh, das ist ein guter Tipp! Das wäre vielleicht was für mein Hochbeet und kommt auf die Merkliste fürs nächste Jahr! Danke Dir!

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