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Rucolasalat mit Karotte, Rhabarber und Schafskäse

Zwei schwarze Teller mit Rucolasalat, darauf je drei ganze Karotten, Rhabarberstücke, zerbröckelter Schafskäse und karamellisierte Pekannüsse.

Diesen Beitrag hätte es fast nicht gegeben…

Manchmal ruft irgendjemand auf Instagram eine sogenannte Challenge aus. Es gibt ein Thema – im Falle meiner Community hat das dann was mit Kochen (oder Backen, aber Du weißt ja – da bin ich raus!) zu tun. Ganz besonders schöne Challenges macht meine Instagram-Freundin Lim, die eigentlich Anna heißt. Sie kreiert ganz unglaublich zauberhafte Teller und veröffentlicht auf Ihrem Blog auch die Rezepte dazu.

Die Aufgabe war, ein Gericht mit „Bär… ähm Beeren“ zu posten. Süß oder herzhaft. Zu der Gattung der Bären/Beeren zählen übrigens neben den Klassikern wie Erd-, Him- und Blaubeeren auch Lorbär, Wacholderbären oder Kapernbären. Und natürlich Rhabarbär. Logisch!

So habe ich mich also ans Werk gemacht. Für mich stand ziemlich schnell fest, dass es etwas mit Rhabarber wird, weil ich den unbedingt noch in einem herzhaften Gericht unterbringen wollte, bevor die Saison vorbei ist. Und Chutney kann ja jeder! Das Gericht sollte mit süß-sauren und salzigen Aromen spielen und natürlich auch optisch was hermachen. Bei Lim hängt die Latte hoch.

Dann habe ich, mehrere schmutzige Pfannen später, diesen – wie ich finde – fantastisch aussehenden Salat zusammengestellt, 20 Minuten aus allen möglichen Blickwinkeln fotografiert, während der beste Mann von allen in der Küche Hunger geschoben hat, und schließlich serviert. Und wir dann so nach den ersten drei Gabeln: „hm“. Also nicht „mhhhmm“ sondern „hm“.

Schmeckte leider gar nicht. Seufz. Karotten langweilig. Rhabarber viel zu sauer. Irgendwie passte nix so richtig. Des Foodbloggers Alptraum, sag ich mal. Du kannst Dir kaum vorstellen, wie frustriert ich war… Vor allem, weil ich ja die schönen Fotos schon im Kasten hatte. Ich wollte einfach so dringend, dass der Salat so geil schmeckt, wie er aussieht!

Dann hab ich mit dem Mann überlegt, was verbessert werden könnte. Bin am Tag darauf wieder Rhabarber kaufen gegangen und habe mich am Abend erneut an den Herd gestellt, um den Salat gleich nochmal zu machen. Und diesmal passte alles!

Der Rhabarber wird in Rosé mit Zucker und Ingwer im Ofen gegart. Ähnlich wie mein Genialer Ofen-Rhabarber aber doch anders. Du kannst übrigens auch zwei, drei Stangen mehr garen (bei gleicher Flüssigkeitsmenge!); die Reste schmecken hervorragend am nächsten Tag im Müsli und der Alkohol verkocht ja zum größten Teil. (Und der eventuell noch vorhandene minimale Restalkohol hilft Dir vielleicht über den Tag im Büro, hihi.)

Die Pekannüsse werden mit Orangenschale karamellisiert und die Möhren sanft in Olivenöl geschmurgelt. Salzig cremiger Schafskäse on top und dazu eine zitronig frische Vinaigrette. Na, wie klingt das?

Das Rezept ist für 2 Personen.

Man nehme

  • 2 Handvoll Rucola, gewaschen
  • 6 junge Karotten, gewaschen und ohne Grün. Lass nur den letzten Zentimeter aus dekorativen Gründen dran.
  • 2 Stangen Rhabarber, gewaschen und in ca. 2 cm lange Stücke geschnitten
  • 100 ml Rosé (plus mehr für die Köchin)
  • ca. 10-12 dünne Scheiben frischen Ingwer, je nach Dicke der Wurzel
  • 2 kleine Handvoll Pekannüsse
  • 3 EL Rohrzucker
  • 1 Bio-Orange, heiß abgewaschen, die Schale in Zesten abgezogen und 1 EL ausgepresster Saft
  • 1 Stück Schafskäse oder Feta
  • 2 EL Zitronensaft
  • Olivenöl
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle

So geht’s

Heize den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vor.

Gib in 2 EL Rohrzucker mit dem Ingwer, dem Rosé und 150 ml Wasser in eine ofenfeste Pfanne und lass das Ganze auf dem Herd aufkochen. Gib den Rhabarber dazu und schieb die Pfanne für 10 Minuten in den Ofen. Anschließend herausnehmen und abkühlen lassen.

Eine schwarze Pfanne mit roten gegarten Rhabarberstücken und Ingwerscheiben in Roséwein.

Dann karamellisierst Du die Nüsse. Dazu erhitzt Du bei mittlerer Temperatur 1 EL Rohrzucker in einer kleinen Pfanne. Gib die Nüsse, die Orangenschale und anschließend 1 EL Wasser hinzu. Jetzt rühren, bis die Nüsse alle überzogen sind und das Wasser verkocht ist. Sofort auf ein Stück Backpapier kippen und ein bisschen auseinander sortieren. Abkühlen lassen.

Jetzt brauchst Du leider noch eine Pfanne (sorry für den ganzen Abwasch später), in die die Karotten reinpassen. Die garst Du langsam auf dem Herd mit einem Schuss Olivenöl und gut gesalzen bei mittlerer Temperatur. Sie sollten noch etwas Biss haben, bei mir hat das gut 10 Minuten gedauert. Pfeffern und beiseite stellen; die Karotten sollten lauwarm auf den Salat kommen.

Die Vinaigrette ist ganz schnell zusammengerührt: aus 2 EL Zitronensaft, 1 EL Orangensaft, 6 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer.

Zum Anrichten verteilst Du den Rucola auf zwei Tellern. Darauf legst Du je drei Karotten. Dann verteilst Du die Rhabarberstücke und bröckelst den Schafskäse darüber. Jetzt kannst Du alles mit der Vinaigrette beträufeln und ganz zum Schluss die Nüsse auf den Salat streuen.

Und dann stellte sich heraus…

…dass ich bei Lim das Kleingedruckte nicht gelesen hatte! War irgendwie klar. Es sollten nämlich ZWEI verschiedene Bären/Beeren in dem Gericht auftreten. Aaaaahhhh!!!!!! Kurze Panik, dann Erleichterung: es sind ja noch schwarze Pfefferbären drin! Klingt gemogelt, zählt aber!

Ende gut, alles gut!

2 Comments

    • Odette

      Awww, ich danke Dir! Und Du hast ja recht. Ich hab schon oft genug Rezepte in Büchern gestrichen, die doof oder einfach nur langweilig waren. Aber manchmal muss man vielleicht einen zweiten Versuch wagen und dabei ein paar Dinge verändern. Und wenn man Glück hat, wird etwas Gutes daraus! 🙂

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