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Kalte Suppe an heißen Tagen: Okroschka

Blick in eine grüne Keramikschüssel, in der sich eine weiße, offensichtlich stückige Suppe befindet. Bestreut ist sie mit frischen Kräutern.

Da bin ich mal wieder. Die Abstände meiner Beiträge werden so nach und nach immer größer und das, wo die Anzahl meiner Abonnenten langsam aber stetig steigt. An dieser Stelle also herzlich willkommen an alle Neuen; ich freue mich riesig, dass Ihr alle Lust habt, ab und zu von mir zu lesen! Seit dem letzten Blogbeitrag sind schon wieder zwei Monate vergangen – time flies! Othello (für alle Neuen: folgt dem Link und lest, wenn Ihr mögt) heißt jetzt Fritte – was ja für den Hund einer Hobby-Köchin auch absolut Sinn macht – und ist inzwischen 6 Monate alt. Und irgendwie bleibt zwischen Beruf, Haushalt, Mann und Hund nicht mehr so viel Zeit für fancy Hobbys wie kreativ kochen, schicke Fotos machen und Blogbeiträge schreiben. Seht es mir nach! Außerdem waren wir zwei Wochen im Urlaub – und das ist unbedingt eine Geschichte wert!

Der erste Urlaub mit Hund. Der erste Urlaub mit Hund im Wohnwagen. Sehr aufregend für alle Beteiligten. Die Wahl des Ortes fiel auf Nordfriesland. Diese Ecke Deutschlands kannten wir bislang nicht, es ist nicht so super weit und wir konnten den Urlaub mit einem Besuch bei guten Freunden in der Nähe von Hamburg verbinden. Ein hundefreundlicher Campingplatz unterhalb von Husum war schnell gefunden und ein Stellplatz reserviert; so weit, so gut. Was wir nicht gebucht hatten, waren 14 Tage Regen bei 11 bis 14 Grad (im Juni!) und einer steifen Brise. Sturm ist erst, wenn das Schaf keine Locken mehr hat, scherzen die Friesen.

Camping und Regen vertragen sich nicht sooo gut. Wenn man einen Hund (oder kleine Kinder) dabei hat, ist Camping im Regen doppelt blöd. Vor allem, wenn es wirklich jeden einzelnen Tag regnet. Zwar nicht von morgens bis abends, aber dafür mehrfach täglich. Es dauert nicht lange und der ganze Platz ist aufgeweicht. Man sitzt nicht gemütlich vor dem Wohnwagen, sondern gemütlich darin und hat die Heizung an. Das geht, macht aber deutlich weniger Spaß als sonst so.

Ein Bild von dunklen Regenwolken über Baumwipfeln.
Vertrauter Anblick: Der Himmel über Nordfriesland im Juni 2024.

Es war also kalt und nass und eigentlich waren wir schon an Tag zwei bereit, gen Avignon zu fahren – egal, dass das ca. 1.500 km mit dem Auto wären. Wenn, ja wenn wir nicht mit unseren Freunden verabredet gewesen wären… So haben wir das Beste daraus gemacht und ein paar nette Orte und viele schöne Restaurants besucht. Und den super schönen Hundestrand von Sankt Peter Ording:

Man sieht einen Mann mit dicker Jacke und Kapuze auf und daneben einen Cockerspaniel mit fliegenden Ohren von hinten am Strand spazieren gehen. Im Hintergrund Pfahlbauten.
Fritte und der beste Mann von allen. Kurzzeitig blauer Himmel, aber saukalt.
Man sieht ein einzelnes Schaf auf der Kuppe des Deichs vor einem dramatischen Abend-Wolkenhimmel.
Die Uferpromenade in Husum. Kleine bunte Häuser in Reihe, davor Außengastronomie und das Hafenbecken. Wolkenhimmel und eine Möwe fliegt darüber.
Husum (bei Flut – könnte aber auch Regenwasser sein – und ca. eine halbe Stunde vor dem nächsten Sturzregen)

Wir haben in diesem Urlaub genau EINMAL gegrillt, und KEINMAL Mozzarella mit Tomaten gegessen – das ist absoluter Negativ-Rekord! Und als wir wieder zu Hausen waren, legte der Wettergott den Schalter um und plötzlich ist Sommer! Blauer Himmel, Sonne und gut 30 Grad (in der Sonne auch mehr). Hurra, ich will mich gar nicht beschweren! Überhaupt kein bisschen! Aber ich möchte kühle, erfrischende Gerichte essen – und da sind wir schon beim Gericht des Tages: Okroschka.

Noch nie gehört, denkst Du? Okroschka ist, laut Wikipedia, ein russisches Nationalgericht. Eine kalte Suppe, die mit Sauermilchprodukten zubereitet wird und unter anderem Kartoffeln, Eier, Radieschen, Gurke beinhaltet. Eine Kollegin mit russischen Wurzeln identifizierte meine kleine Restportion in der Mittagspause mit einem Blick sofort und treffsicher als Okroschka. Von ihr (und Wikipedia) habe ich dann gelernt, dass in diese Suppe eigentlich noch Fleischwurst gehört (…wenn das der beste Mann von allen wüsste!). Bei mir gibt es Okroschka als vegetarische Variante, aber mit Wurst schmeckt die Suppe bestimmt auch gut.

Je nach Rezept – wahrscheinlich gibt es davon so viele, wie es russische Babuschkas (Omas) gibt – variieren die Sauermilchprodukte. Kefir, Buttermilch, Schmand, Saure Sahne. Ich mache die Suppe mit Buttermilch und Schmand und das schmeckt wunderbar frisch und cremig. Das Rezept reicht für zwei Personen und jeder hat dann noch eine kleine Portion für einen Mittagssnack am nächsten Tag.

Man nehme

  • 400 g Pellkartoffeln (am besten vom Vortag)
  • 4 hartgekochte Eier
  • 2-3 Frühlingszwiebeln
  • eine Handvoll Radieschen
  • 2 Mini-Gurken
  • 500 ml Buttermilch
  • 250 g Schmand
  • 1 EL Senf
  • 200 ml Mineralwasser
  • Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 1 EL Dill (oder mehr)

So geht‘s

Pelle die Kartoffeln und schneide sie in kleine Würfel.

Schneide die Frühlingszwiebeln in Ringe und hacke oder würfle die Radieschen und die Mini-Gurken.

Schneide die Eier mit dem Eierschneider einmal quer und einmal längs in feine Stücke. Werfe alle diese Zutaten in eine Servierschüssel.

Vermische in einem Mixtopf die Buttermilch mit dem Schmand, dem Mineralwasser, dem Senf und würze mit Salz und Pfeffer. Gib die Mischung über das Gemüse in die Servierschüssel. Umrühren, nochmal abschmecken, ggf. nochmal kaltstellen und dann die Okroschka mit Dill bestreut an einem heißen Sommerabend genießen.

Lass es Dir schmecken!

8 Comments

  • Amalie

    Liebe Odette,
    also, dass Campingurlaub mit und auch ohne Hund bei Regen und Kälte einfach mega doof ist und tatsächlich nicht die Art von Urlaub ist, die man sich im Juni erwartet hat, da muss ich Dir Recht geben. Aber wenn man dann die beste Blogger-Freundin in diesem Urlaub besuchen darf und den besten Fritte-Hund und Ehemann dabei hat, so schöne Fotos und offenbar auch wunderbare Restaurants erleben durfte, dann hört sich das Ganze schon gar nicht mehr so schlimm an. Und wenn daraus nun eine so tolle Inspiration für so eine wunderbare kalte Suppe für wirklich heiße Sommertage, die wir nun endlich gerade haben, entstanden ist, dann nenn‘ ich das doch alles einfach nur glückliche Zusammenhänge.
    Vielen Dank für das super Rezept, hier ist’s gerade so heiß, dass ich jetzt liebend gerne, auch wenn Claudia sie nicht mag, so eine kalte Suppe genießen würde.
    Liebe Grüße aus Bayern,
    Amalie

    • Odette

      Herrje, liebste Amalie, jetzt habe ich gerade mit Schrecken festgestellt, dass ich nie auf Deinen netten Kommentar geantwortet habe! Asche auf mein Haupt, es tut mir leid!!! 🙈
      Du hast natürlich völlig recht, der Urlaub hatte definitiv auch schöne Seiten! Und ein bisschen Sommer haben wir ja dann doch in den letzten Wochen geschenkt bekommen. Jedenfalls genug, um mal eine kalte Suppe essen zu wollen! 😉

  • Claudia Danner

    Gerade weiß ich nicht, was ich schlimmer finde, 14 Tage Camperurlaub im Regen (wobei ich Ähnliches in den ersten vierzehn Tagen auf unserer Norwegen-Reise erlebt und „über“lebt habe, oder die kalte Suppe 🙂 du verzeihst hoffentlich 🤣 aber Suppe und „kalt“ im selben Zusammenhang erzeugt in mir ähnliche Assoziationen wie grüne Smoothies und Porridge 🤣 sieht komisch aus, fühlt sich komisch an und muss nicht in meinen Bauch 🤣 wobei die kalte Suppe tatsächlich auf ein Reiche-Gurkenernte-Kindheitstrauma zurückzuführen ist, in dem meine Mutter Gazpacho in Österreich bekannt machte….
    Tatsächlich würde ich lieber 14 Tage MIT Hund (nasser Hund riecht auffallend 🤣) im Camper MIT Heizung (mein lieber Gatte meinte damals, er müsse Gas sparen, und wir kamen mit der vollen Gasflasche wieder nach Hause, wo er seine Entscheidung in der kalten Regenzeit dann doch in Frage stellte😉) am Strand vorziehen…
    Ich finde ja, wenn man sich damit arrangiert hat, hat jeder Urlaub auch seine Reize…im NAchhinein…auf jeden Fall wisst ihr jetzt, dass Camperurlaub MIT Hund definitiv funktioniert, denn wenn es bei dem Wetter klappt, kann es immer nur noch besser werden… ich freu mich so sehr, dass du mit Fritte deine perfekte Begleitung neben dem besten Mann von allen, gefunden hast…. 🙂

    • Ole

      Dem Grunddogma stimm ich zu. Aber Okroschka ist so gut. Gerade an heißen Sommertagen. Wie auch Šaltibarščiai, die kühle Rote-Bete-Suppe aus Litauen. Ausbrechen lohnt.

      Campingzrlaub im Regen ist hingegen herausfordernd!

      Tolle Suppe, tolles Wochenende!

      • Odette

        Ich Schlafmütze habe die Kommentare zwar gelesen, aber offensichtlich vergessen, sie zu beantworten! 😅
        Aber dem kann ich nur zustimmen! Und mit kühler Rote-Bete-Suppe kriegst Du mich auch! 😋

    • Odette

      Irgendwie dachte ich, ich hätte auf alle Kommentare geantwortet, aber anscheinend habe ich sie nur gelesen… 😅😂
      Okay, ein kalte-Suppen-Trauma ist natürlich blöd, da kann selbst ich wahrscheinlich nicht viel dran ändern.
      Ich erinnere mich aber tatsächlich noch gut an den von Dir beschriebenen Urlaub. Man kehrt reich an Erinnerungen zurück, auf die man zum Teil auch gerne verzichtet hätte! 😆

  • Katja

    Das war wirklich eine schreckliche erste Junihälfte! Es hat mir so leid getan, dass euer Urlaub buchstäblich ins Wasser gefallen ist 😔
    Aber jedenfalls scheint die Fritte wohnwagenfest zu sein 😉 Die Suppe klingt köstlich, werde ich bei der nächsten Hitzewelle mal ausprobieren!
    Schönen Sonntag
    Katja

    • Odette

      Wir haben uns auch leid getan… 😆 Aber die Fritte hat jede Minute mit uns und in der Natur genossen. Das war richtig schön anzusehen. 🥰
      Und die nächste Hitzewelle kommt bestimmt und dann bist Du vorbereitet. 🙌🏻

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