Mediterraner Ofenkürbis
Dem allerbesten Mann von allen gebührt große Dankbarkeit! Er hat sich notgedrungen und nur aus Liebe zu mir bereit erklärt, diesen mediterranen Ofenkürbis mit mir zu verspeisen, damit ich ihn fotografieren und verbloggen kann. Das rechne ich ihm hoch an! Der Mann kann Kürbis nämlich nicht leiden. Er mag ihn nur als Suppe. Immerhin, das ist ja schon mal was! Aber was ist mit den drölfzigtausend anderen Zubereitungsmöglichkeiten? Nope, nicht bei uns. Mit Kürbis ist es bei uns wie mit Süßkartoffeln – die muss ich alleine essen oder bestenfalls mit Besuch.
Vor gar nicht langer Zeit war ich mit meinem guten Freund D. verabredet, der beste Mann von allen war anderweitig unterwegs. Mein Freund wollte aber nicht so gerne in ein Restaurant gehen, egal wie gut deren Hygiene- und Belüftungskonzept auch sein mag. Also hab ich gesagt: „Alles klar, dann koche ich uns was! Magst Du Kürbis?“ und D. antwortete: „Ich mag fast alles – außer Qualle. Oder Kürbis mit Qualle gefüllt.“ Ich liebe derart unkomplizierte Gäste!
Und ich wusste sofort, dass ich diese Gelegenheit beim Schopf packen muss! Also hab ich meinen liebsten mediterranen Ofenkürbis für uns gezaubert. Ganz ohne Qualle, dafür mit Serrano-Schinken, Kapernäpfeln und Salbeibutter. Ein bisschen Rucola und Parmesan sind auch mit von der Partie. Mein Freund D. fand das richtig lecker (hier kommt das Rezept, mein Lieber!) und wir haben die ganze Form plus selbstgebackenem Brot als Beilage verputzt.
Als ich dann also dem besten Mann von allen offenbarte, dass ich den mediterranen Ofenkürbis leider, leider nochmal machen muss, weil ich das Rezept so gerne auf dem Blog veröffentlichen wollte, war die spontane Reaktion: „Och nö, lad doch D. ein!“. Hahaha, ich kann nicht mehr! Aber nein, das war in dem Moment keine Option.
Das gleiche Gericht mit dem Mann (und ohne Brot) gegessen, blieben übrigens 2 Spalten in der Form zurück. Soweit reichte die Liebe dann doch nicht, hihi. Dabei hab ich von meinen Kürbisspalten schon den Schinken abgepult und ihm auf den Teller gelegt, um ihm diese schwere Kost etwas zu versüßen… Dazu muss ich noch erklären, dass ich den mediterranen Ofenkürbis seit fast 20 Jahren (*schluck*) wenigstens einmal pro Saison essen muss. Ich hab ihn bislang immer mit Schinken gemacht. Aber im Zuge meiner Bemühungen, weniger Fleisch zu essen – denn ja, auch Aufschnitt ist Fleisch – habe ich jetzt festgestellt, dass er auch ganz hervorragend ohne Schinken schmeckt! (Der beste Mann von allen würde das anders beurteilen, aber das steht auf einem anderen Blatt!).
Also mach dieses Gericht wie Du magst. Mit oder ohne Schinken. Aber Kürbis sollte schon dabei sein! Das Rezept ist für zwei Personen.
Man nehme
- 1 kleiner bis mittlerer Hokkaido Kürbis, gewaschen, entkernt und in 12 Spalten geschnitten (vierteln und jedes Viertel in drei Spalten, ne?)
- 6 Scheiben Serrano Schinken, der Länge nach halbiert
- 1 Handvoll Kapernäpfel, ebenfalls längs halbiert
- 2 EL Butter
- 4 EL Olivenöl
- 1 Knoblauchzehe, gewürfelt
- frischer Salbei, ungefähr eine kleine Handvoll, Blätter in Streifen geschnitten
- 1/2 Bund Rucola, gewaschen und trocken geschüttelt
- Parmesan am Stück
- Balsamico Essig
- Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
So geht’s
Heize den Backofen auf 200 Grad vor.
Die Kürbisspalten müssen in kochendem Salzwasser 6 Minuten vorgegart werden. Danach abgießen und etwas abkühlen lassen. Du willst Dir ja nicht beim Umwickeln mit dem Schinken die Finger verbrennen.
Wenn Du also die Schinken-Variante machst, umwickle jede Spalte mit einer halben Scheibe Schinken. Wenn Du viel Schinken magst, die Scheiben sehr kein oder dünn sind, kannst Du natürlich auch jede Spalte mit einer ganzen Scheibe umwickeln.
Lege die Spalten in eine ofenfeste Auflaufform. Verteile die halbierten Kapernäpfel drumherum.
Zerlasse Butter und Olivenöl in einer kleinen Pfanne. Brate den Salbei und den Knoblauch darin kurz an. Würze mit Salz und Pfeffer und löffle das Ganze dann über die Kürbisspalten.
Schieb die Form in den Ofen und backe den Kürbis für 10 Minuten.
Anschließend besprenkle den Kürbis mit etwas Balsamico Essig. Nicht zu viel, wir wollen keine Vinaigrette haben! Dann häufst Du ein bisschen Rucola auf das Gericht (ich nehme mehr als auf dem Foto, aber Du solltest ja sehen, worum es hier geht!) und hobelst ein paar Parmesanspäne darüber.
Fertig! Am besten stellst Du gleich die ganze Form auf den Tisch. Lass es Dir schmecken!