Sauerkraut-Rouladen mit Paprika

Lass uns mal über Rouladen reden. Für mich eine Kindheitserinnerung, allerdings natürlich in der klassischen Variante mit Speck und Gürkchen. Für fancy Küchenexperimente war mein Vater nicht so zu haben; alles musste bitte so sein, wie er es wiederum aus seiner Kindheit kannte. Der beste Mann von allen tickt da übrigens ganz ähnlich, allerdings ordne ich mich diesen Wünschen weniger unter, als es noch die Frauengeneration vor mir getan hat… Er muss sich also wohl oder übel fügen und essen, was auf den Tisch kommt. Wer kocht, hat das Sagen, tihihi. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht auch Wunschgerichte des Mannes gibt, Liebe geht ja bekanntlich auch durch den Magen und bevor Du Dir jetzt Sorgen machst – die Liebe ist groß!
So, zurück zu den Rouladen. Nichts gegen die klassische Variante, sie hat absolut ihre Daseinsberechtigung. Aber Du bist ja nicht hier für einen Grundkurs im Kochen, dafür gibt‘s andere Blogs, z.B. Emmi kocht einfach (bitte komm zurück, wenn Du da jetzt gucken gehst!). Meine Rouladen sind durch die ungewöhnliche Füllung wunderbar saftig und würzig und dazu entsteht eine ganz köstliche Sauce!
Das Fleisch wird zunächst mit türkischer Paprikapaste bestrichen. Diese Paste bekommst Du in jedem türkischen Supermarkt und dort viel billiger als hier. Du weißt jetzt, wie das Glas aussieht, aber ich würde es dort eher nicht bestellen! Und Achtung, die Paprikapaste gibt‘s auch in scharf, dann heißt sie nicht „TATLI“, sondern „ACI“! Auch sehr lecker, wenn man gerne ein bisschen schärfer isst. Alternativ kannst Du Paprikamark verwenden, das es aber auch nicht überall zu kaufen gibt. Oder aber Du nimmst Tomatenmark, das Du ordentlich mit Paprikapulver edelsüß bestreust.
Die nächste Lage für meine Rouladen ist Sauerkraut, darauf kommen dann kross gebratene Speckwürfelchen und rote Paprikastreifen. Das ganze sieht dann so aus, bevor die Rouladen gewickelt werden:

Die Rouladen werden dann einfach nur aufgerollt, die Seiten bleiben offen. Ganz unkompliziert! Ich verschließe die Rouladen mit Fleischnadeln, aber Du kannst natürlich auch Küchengarn verwenden.

Wie Du richtig gezählt hast, ist das Rezept für 6 Rouladen. Ich finde es lohnt sich immer, Schmorgerichte in größerer Menge zu machen. Lade nette Leute ein! Und Reste kann man wunderbar am nächsten oder übernächsten Tag nochmal essen oder Du kannst sie für schlechte Zeiten einfrieren (dann bitte noch keinen Schmand in die Sauce rühren!).
Man nehme
- 6 Rinderrouladen (Fleisch immer gerne in Bio-Qualität, Du weißt ja…)
- 6 gehäufte EL Paprikapaste (s.o.)
- 150 g Speck in Würfeln
- 1 große Dose Sauerkraut
- 2 rote Paprika (Du brauchst ca. eineinhalb)
- 1 Gemüsezwiebel
- 400 ml Rinderfond
- Butterschmalz (oder Ghee)
- 1-2 TL gemahlener Kümmel
- Salz
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 1 Prise Zucker
- 200 g Schmand
So geht‘s
Brate die Speckwürfel in 1 EL Butterschmalz knusprig aus und nimm sie aus der Pfanne.
Gib in das verbliebene Fett ggf. noch etwas Butterschmalz und dünste das Sauerkraut darin kurz an. Mit Salz, Pfeffer, Zucker und Kümmel abschmecken und beiseite stellen.
Schneide die Gemüsezwiebel in Würfel und die Paprika längs in Streifen. Du benötigst pro Roulade ca. 4-5 Streifen.
Breite die Rouladen auf der Arbeitsplatte aus und würze sie mit Salz und Pfeffer. Bestreiche sie dann mit der Paprikapaste. Darauf verteilst Du das Sauerkraut, siehe Foto oben. Es kann sein, dass etwas übrig bleibt.
Auf die Lage Sauerkraut streust Du die gebratenen Speckwürfel und legst die Paprikastreifen quer an ein Ende. Anschließend rollst Du die Roulade von dem Paprika-Ende her auf. Mit Nadeln oder Garn fixieren.
3 EL Butterschmalz in einem (gusseisernen) Bratentopf stark erhitzen und die Rouladen von allen Seiten scharf anbraten. Wir wollen dunkle Röstaromen! Anschließend herausnehmen, Temperatur etwas herunterschalten und die Zwiebelwürfel zusammen mit 3 EL Paprikapaste anbraten.
Gieße den Rinderfond an und lege die Rouladen wieder in den Topf. Lasse sie bei niedriger Temperatur ungefähr 1 Stunde und 45 Minuten schmoren. Etwas länger schadet nicht. Nach der ersten Stunde einmal wenden und ggf. noch etwas Rinderbrühe oder Wasser angießen, wenn sich die Flüssigkeit zu sehr reduziert haben sollte.
Nimm die Rouladen nach Ende der Garzeit aus dem Topf und püriere die Sauce mit dem Pürierstab. Falls Du etwas einfrieren möchtest, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, Fleisch und Sauce in eine Gefrierdose umzufüllen. Ansonsten rührst Du jetzt den Schmand unter und lässt die Sauce nochmal 2-3 Minuten offen kochen. Mit Salz, Pfeffer, einer Prise Zucker und evtl. mehr Paprikapaste abschmecken.
Erwärme die Rouladen vor dem Servieren nochmal in der heißen Sauce (nicht mehr kochen lassen) und serviere sie mit einer Beilage Deiner Wahl. Wir mögen Salzkartoffeln dazu, die man in der Sauce quetschen kann. Njam.
Lass es Dir schmecken!
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2 Comments
Günter
„Wer kocht, hat das Sagen“ – so sehe ich das auch!😂
Deine Rouladen sehen köstlich aus und die Kombination ist auf jeden Fall einen Versuch wert! Ich bin mir dabei auch sicher, dass sich bei mir niemand beschweren wird. Hier sind zum Glück (oder müssen sie ja sein) alle recht offen für Neues!
Katja
Rinderrouladen sind wirklich was Feines! Auch wenn es für mich nicht wirklich eine Kindheitserinnerung ist, aber später habe ich sie lieben gelernt. Aber es ist doch wunderbar, wenn solche Gerichte von einer Generation an die nächste weitergegeben werden ❤️ Mit dem Sauerkraut hört sich nach einer tollen Variante an! Alleine der Gedanke an die in Soße zerquetschten Kartoffeln – die würden mir schon reichen 😅 LG Katja