Kartoffelsuppe mit Knoblauch-Champignons
Was gibt es Besseres als eine wärmende Suppe oder einen Eintopf im Winter? Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist? Wenn Du Dich vielleicht nicht so ganz auf der Höhe oder krank fühlst? Für mich gibt es wenig Besseres. Im Laufe der Zeit habe ich unter anderem schon meine Lieblingsrezepte für meine Feel-good-Suppe schlechthin, die Hühnersuppe, für eine klassische Linsensuppe und für meine Sauerkrautsuppe geteilt. Ab heute kannst Du nun auch meine Kartoffelsuppe nachkochen (wenn Du magst), die natürlich nicht irgendeine Kartoffelsuppe ist, sondern die neben den inneren Werten, die der beste Mann von allen besonders schätzt (Speck! Würstchen!!!), auch noch super leckere, Knoblauch geschwängerte Champignons on top für Dich bereithält. Mjam.
Ich war tatsächlich in der vergangenen Woche krank und hätte zwar viel Zeit zum Kochen gehabt, hatte aber keine Muße. Ich brauchte die tröstliche und wohlige Umarmung einer Suppe, von der wir an mindestens zwei Tagen essen können. Nun. Diese Kartoffelsuppe koche ich seit etwa 30 Jahren. Unverändert, immer genau so. Und hatte etwas aus den Augen verloren, dass mein ursprüngliches Rezept für vier hungrige Esser für zwei Tage reicht. Jetzt sind wir nur noch zwei Esser, von denen einer nicht mehr so viel isst wie früher (und damit meine ich nicht mich!), und die andere Esserin war krank (also ich), und somit kam auch kein Besuch. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben an drei bis vier Tagen quasi morgens, mittags und abends Kartoffelsuppe gegessen und der Mann kann jetzt keine gebratenen Knoblauch-Champignons mehr sehen.
Um das also zu vermeiden, habe ich das nachfolgende Rezept auf 4 Personen angepasst. Du kannst die Mengen aber problemlos verdoppeln oder sonstwie vervielfachen, falls Du eine Fußballmannschaft bekochen möchtest.
Die Kartoffelsuppe hat ihren Job jedenfalls erledigt, es geht mir wieder gut. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich eine Woche wirklich gut auf mich geachtet habe. Mich fein gepflegt und mir nur Gutes getan habe. So habe ich mich zum Beispiel bei Instagram rausgezogen und festgestellt, wie viel Zeit ich dadurch plötzlich hatte! Und dass sich die Welt auch weiterdreht, wenn ich nicht jeden Abend mein Essen fotografiere und dort in meiner Story online stelle. Verrückt, aber wahr! Ich habe jeden Morgen mit einer Achtsamkeitsmeditation begonnen, anstatt durch meinen IG Feed zu scrollen und Nachrichten zu beantworten. Das war eine schöne und sehr entspannte Erfahrung. Mal gucken, was ich damit auf lange Sicht mache… Und jetzt zum Rezept!
Man nehme
- 800 g vorwiegend festkochende Kartoffeln (die Sorte ist wichtig, da die Suppe zum Teil Kartoffelstücke enthalten soll, ein Teil der Kartoffeln soll aber auch ein bisschen zerfallen), geschält und in mundgerechte Stücke geschnitten
- je 1 Möhre und 1 Petersilienwurzel in Würfeln
- 1 Lauchstange in Ringe geschnitten
- 100 g Baconscheiben (in Bio-Qualität) in Streifen geschnitten (oder Würfel)
- 1 große Zwiebel in Würfeln
- 1 EL Ghee (oder Butterschmalz) plus 1 TL für die Pilze
- 750 ml Wasser + 3 TL Suppenpaste für Gemüsebrühe (oder notfalls gekörnte Brühe)
- 250 ml Vollmilch (ja, von der Kuh!)
- 1 Lorbeerblatt
- Wiener Würstchen (in Bio-Qualität)
- glatte Petersilie, gehackt
- Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 250 g Champignons in dünne Scheiben geschnitten
- 1 große Knoblauchzehe, zerdrückt
So geht‘s
Zerlasse das Ghee in einem großen Topf und brate den Speck darin langsam knusprig an. Anschließend mit einem Schaumlöffel herausnehmen, abtropfen lassen und auf einem Tellerchen beiseite stellen.
Im verbliebenen Bratfett die Zwiebelwürfel, die Kartoffeln und das Suppengemüse anbraten. Dann die Brühe und die Milch angießen und das Lorbeerblatt zugeben und mit schräg aufgelegtem Deckel 30 Minuten köcheln lassen. Achtung, durch die Milch neigt die Suppe zum Überkochen, wenn die Temperatur zu hoch ist!
Derweil kannst Du die Champignons zubereiten. Zerlasse 1 TL Ghee in einer beschichteten Pfanne, gib die Pilze und etwas Salz hinzu und brate die Scheibchen langsam braun. Gib nach ein paar Minuten die zerdrückte Knoblauchzehe hinzu. Fein rühren und nicht zu dunkel werden lassen! Anschließend warm halten.
Nach Ende der Kochzeit den gebratenen Speck und eine kleine Handvoll gehackte Petersilie zur Kartoffelsuppe geben, unterrühren und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gegebenenfalls könntest Du ein paar der Kartoffelwürfel noch mit einer Gabel etwas zerdrücken, wenn sie nicht von alleine genug zerfallen sind. Wie gesagt, die Suppe soll einerseits stückig und andererseits cremig sein. Manchmal muss man da ein bisschen nachhelfen.
Die Wiener Würstchen entweder direkt in die Kartoffelsuppe schnibbeln oder je nach Gusto in den Teller geben und die Suppe dann daraufschöpfen.
Lass es Dir schmecken!
4 Comments
Lars Schellhas
Das klingt wie immer hervorragend! Werde ich mir nach dem Veganuary mal zu herzen nehmen 😀
Odette
Du könntest die Suppe natürlich auch ohne Fleischeinlage mit Knoblauch-Champignons machen. Aber vielleicht wartest Du auch lieber bis Februar… 😅
Ein Nudelsieb bloggt
Ach Odette, ich kann das alles so gut verstehen!
Zuerst natürlich deinen Mann, denn wir Männer schauen immer nur auf die inneren Werte 😇 und mit Speck und Würstchen muss man solche Suppen einfach lieben. Bei mir gibts auch manchmal so einfache Gemüsesuppen – quasi „Soup of the day“ oder „was die Gemüselade hergibt“-Suppen. Die Knoblauch-Champignons stelle ich mir gut dazu vor und muss ich mir unbedingt (wie so vieles hier) merken!
Die andere Geschichte ist das „rausziehen“ aus IG. Auch das kann ich gut verstehen und mache das selbst in letzter Zeit vermehrt. Wie Du so schön sagst, dreht sich die Welt dennoch weiter und man merkt tatsächlich erst dann, wieviel mehr Zeit man für andere Dinge hat.
So, jetzt hätte ich gerne einen Teller Deiner Suppe und wünsche Dir einen schönen Adventsonntag.🕯
Liebe Grüße aus dem verschneiten Graz,
Günter
Odette
Lieber Günter, inzwischen haben wir ein neues Jahr und Du merkst daran, dass ich Deinen netten Kommentar erst jetzt beantworte, wie faul ich war (und bin)! Sorry! 😆 Du hast Recht – die Knoblauch-Champignons könnten vermutlich verschiedene Suppen bereichern. Könnte ich mir auch mal merken… 😄