Ziegenfrischkäsecreme mit Aprikosen und Thymian
Vor gut einem Jahr habe ich beschlossen, meine Ernährung umzustellen. Ich hatte ein bisschen Gewicht zugelegt (liebe Wechseljahre, das wäre doch nicht nötig gewesen!) und war zunehmend unzufrieden damit. Wenn man immer schlank war, ohne etwas dafür tun zu müssen (luxuriös, ich weiß, danke an Mama und Papa für die guten Gene!), kann man schwer akzeptieren, dass man plötzlich nicht mehr jeden Tag eine halbe Tafel Schokolade und eine Tüte Chips essen kann, ohne zuzunehmen. Aber wie geht Abnehmen? Ich habe mein Leben lang keine einzige Diät gemacht. Und hatte eigentlich auch nicht vor, damit anzufangen.
Ich fing also an, mich mit Ernährung zu beschäftigen. Und wie das so ist – der beste Mann von allen kann ein Lied davon singen (oder besser gesagt gleich ein Doppelalbum herausgeben) – schmeiße ich mich immer mit voller Kraft in ein neues Thema, das mich gerade interessiert. (Um es meistens wenig später zugunsten eines anderen spannenden Themas über Bord zu werfen. Aber darum geht’s hier jetzt gar nicht, *räusper*.)
Der Markt scheint ja im Moment geradezu überflutet zu sein von Büchern zum Thema „Gesunde Ernährung leicht gemacht“ und „Abnehmen im Schlaf“. Gar nicht so einfach, da zu sondieren, welchem Ansatz man glauben und welchem selbstoptimierten Gesundheitsapostel man vertrauen möchte. Ich habe erstmal das Buch „Der Ernährungskompass“ von Bas Kast gelesen, der meiner Meinung nach gut recherchiert hat, sich kritisch mit all den Ernährungsformen auseinandersetzt und gleichzeitig sehr spannend beschreibt, was Nahrung im Körper so bewirkt. An dieser Stelle möchte ich kurz einschieben, dass ich das Buch selbst gekauft habe, den Autor nicht weiter kenne und nicht dafür bezahlt werde, dass ich ihn hier erwähne. Also: keine Werbung, Kinners!
So, lange Rede, kurzer Sinn – damit ich hier mal zum Punkt komme, denn jetzt könnte ich Dir noch stundenlang was erzählen – das Buch hat mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Und eine wichtige Erkenntnis (von vielen) war, meinen Fleischkonsum deutlich einzuschränken. Sehr zum Leidwesen des besten Mannes von allen. Ja, ja. Dazu habe ich hier schon mal was geschrieben. Und der einfachste Weg, den Fleischverzicht schon im Kleinen zu bewerkstelligen ohne vorwurfsvollen Dackelblick von der anderen Seite des Tisches, ist, einfach keinen Aufschnitt mehr zu essen! Hört sich leichter an als es ist, wenn man mit Schinken- und Salamibroten aufgewachsen ist. Generation Abendbrot halt.
Seitdem ich diesen Beschluss gefasst habe, suche ich nach Alternativen. Da wir immer abends warm essen und ich in der Regel morgens mein Porridge oder Müsli zum Frühstück genieße, brauche ich eigentlich nur am Wochenende einen leckeren Brotbelag. Oder für die Stulle zwischendurch. Ich experimentiere also seit Monaten mit mehr oder weniger vegetarischen Aufstrichen (Fisch ist auch immer gern gesehen) und werde mein Best-of so nach und nach mit Dir teilen. Heute stelle ich Dir mein neuestes Baby vor: eine mild-würzige Ziegenfrischkäsecreme mit getrockneten Aprikosen und Thymian.
Man nehme
- 150 g Ziegenfrischkäse
- 6 getrocknete Aprikosen, ungeschwefelt
- 2 EL Orangen- oder Mehrfruchtsaft
- 1 TL körniger Senf
- ca. 1 TL frische Thymianblättchen
- 1 Prise Salz
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
So geht’s
Schneide die Aprikosen in kleine Würfel und weiche sie in dem Saft ein. Am besten und schnellsten geht das, wenn Du beides erwärmst. Entweder ein paar Sekunden in der Mikrowelle oder in einem kleinen Topf auf dem Herd. Ich nehme die Mikrowelle.
Dann vermischst Du die abgekühlten Aprikosen mit dem Ziegenfrischkäse, dem Senf und den Thymianblättchen.
Mit Salz (da brauchst Du maximal eine Prise, weil der Ziegenfrischkäse ja schon salzig ist) und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer abschmecken.