Rezepte,  Vegetarisch

Kürbisrisotto mit Gorgonzolacreme und Mandeln

Ein schwarzer Teller vor schwarzem Hintergrund. Darauf eine Portion goldgelbes Kürbisrisotto mit Gorgonzolacreme und Mandeln.

Hast Du mich vielleicht vor 14 Tagen nach Rom begleitet? Dieses Kürbisrisotto mit Gorgonzolacreme und Mandeln ist eine kulinarische Erinnerung. Ich habe das Gericht dort mittags in einem kleinen Restaurant gegessen und fand es so, so gut. Risotto in Restaurants zu bestellen, ist ja oft so eine Sache. Kann gutgehen, muss aber nicht. Ich habe da schon die abenteuerlichsten Dinge serviert bekommen und ziehe es ganz oft vor, Risotto lieber selber zu kochen. Allerdings reißt sich der beste Mann von allen nicht gerade darum; er mag die breiige Konsistenz nicht besonders. Deswegen gibt es im Hause Odettekocht Risotto deutlich seltener als ich es gerne essen würde. Ein Teufelskreis.

Bei diesem Kürbisrisotto war nicht nur das Risotto an sich das Problem. Nein, es kam auch noch der Kürbis erschwerend hinzu. Ich habe hier schon mal darüber berichtet, wie der beste Mann von allen zu Kürbis steht (und möchte Dir an dieser Stelle das Rezept für den mediterranen Ofenkürbis nochmals ans Herz legen!). Aber der Mann mag Kürbissuppe! Da der Kürbis für dieses Rezept hier erst im Ofen gebacken und dann fein püriert wird, hatte ich Hoffnung. Außerdem mag der Mann Gorgonzola genauso gerne wie ich. Und natürlich probiert er aus lauter Liebe zu mir Dinge, die er im Restaurant niemals freiwillig bestellen würde, wenn ich sie ihm vorsetze. Das Konzept hat zwar nicht immer Erfolg, aber ich schätze diese Bereitschaft sehr.

Schon während des Essens im Restaurant in Rom war mir klar, dass ich versuchen würde, dieses Risotto nachzukochen. Der cremige und durch das Kürbispüree leicht süßliche Reis, vermählt mit salzig-würziger Gorgonzolacreme und knusprig gerösteten Mandelblättchen war unglaublich gut. Und was soll ich sagen? Schmeckt bei mir natürlich noch viiieeel besser als in Rom. Ist mein Ernst! Und selbst der Skeptiker an meiner Seite fand das Kürbisrisotto überraschend lecker! Yay!

Der ofengebackene Kürbis braucht natürlich ein bisschen Vorlaufzeit, aber man kann ihn wunderbar auch schon ein paar Tage vorher zubereiten und dann kaltstellen. Reste des Pürees lassen sich zu einer Kürbissuppe verlängern, unter Porridge (zusammen mit ein paar weihnachtlichen Gewürzen) rühren, in Nudeltaschen füllen oder portionsweise für spätere Gelegenheiten einfrieren. Es gibt Kürbispüree sogar fertig in Dosen zu kaufen; das habe ich allerdings noch nie ausprobiert.

Das Rezept ist für 2 Personen, der Kürbis reicht für mehrere Gelegenheiten.

Man nehme

  • 1 ganzer (oder halber) Hokkaido-Kürbis (es ist völlig egal, welche Menge Du zubereitest; Reste lassen sich wie oben beschrieben weiterverwenden.)
  • 1 Cup Risottoreis (1 Cup fasst 236 ml. Ich finde dieses amerikanische Cup-System zum Abmessen von Lebensmitteln super praktisch und viel angenehmer als eine Küchenwaage. So ein Cup fasst die perfekte Menge Risottoreis für zwei Personen. Es bleibt nichts übrig und jeder ist satt. Du kannst die Cups als Set in verschiedenen Größen im Internet bestellen oder in gut sortierten Haushaltwarengeschäften finden.)
  • 1 Schalotte, fein gewürfelt
  • 1 kleine Knoblauchzehe, fein gewürfelt
  • 1 EL Ghee
  • 1 Cup Weißwein (plus Weißwein für die Köchin)
  • ca. 400 ml Gemüsebrühe
  • 2-3 EL Kürbispüree
  • ca. 100 g Gorgonzola
  • 1 Handvoll geröstete Mandelblättchen
  • Salz und weißer (!) Pfeffer aus der Mühle

So geht‘s

Heize den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vor. Teller am besten vorheizen.

Wasche den Hokkaido-Kürbis, entferne die Kerne und Fasern aus dem Inneren und schneide den Kürbis in Spalten. Lege den Kürbis in eine Auflaufform und decke diese mit Alufolie ab. Du brauchst hier weder Öl noch Gewürze. Wenn der Kürbis ganz pur verarbeitet wird, kannst Du ihn später sowohl für herzhafte als auch süße Gerichte weiterverwenden. Schiebe die Form für 30 – 45 Minuten in den Ofen (das hängt ein bisschen von der Dicke Deiner Spalten ab). Anschließend herausnehmen, etwas abkühlen lassen und den Kürbis mit dem Stabmixer oder in der Küchenmaschine pürieren.

Zerlasse das Ghee in einem Topf und schwitze darin die Schalotte und den Knoblauch an. Gib den Risottoreis dazu und lasse ihn unter Rühren glasig werden. Lösche dann den Reis (und die Köchin) mit dem Weißwein ab. Leise köcheln lassen und ab und zu rühren, bis der Wein fast völlig aufgenommen wurde.

Gib dann nach und nach die Gemüsebrühe zu. Das machst Du in 3-4 Schritten; zwischendurch immer fein warten, bis die Flüssigkeit vom Reis aufgenommen wurde und weiter ab und zu rühren. Du musst übrigens nicht permanent rühren, das Gerücht hält sich – glaube ich – hartnäckig. Wenn etwa die Hälfte der Brühe verbraucht ist, gibst Du den ersten Löffel Kürbispüree in Dein Risotto.

Zeitgleich erwärmst Du in einem kleinen Topf den Gorgonzola bis er schmilzt. Keine weiteren Zutaten.

Vergiss nicht, die Mandelblättchen in einer Pfanne trocken zu rösten, bis sie hellbraun und knusprig sind.

Zum Ende der Garzeit rührst Du dann das restliche Kürbispüree unter Dein Risotto. Schmecke evtl. mit Salz (aber Vorsicht, Brühe und Gorgonzola sind ja auch schon salzig!) und frisch gemahlenem weißen Pfeffer ab. Ich finde weißen Pfeffer hier genau richtig. Wenn Du keinen hast, kannst Du aber notfalls auch schwarzen Pfeffer nehmen.

Verteile das Kürbisrisotto auf zwei Teller und gib den geschmolzenen Gorgonzola in dekorativen Kreisen darauf. Mit den gerösteten Mandelblättchen bestreuen und servieren.

Lass es Dir schmecken!

5 Comments

  • Peter

    Ich hatte etwas früher am Tag heute einen Anruf aus meinem Keller erhalten; einer der Kürbisse, die dort noch vom letzten Gartenjahr lagern, fragte an, ob ich ihn nun der langsamen, bald unweigerlich einsetzenden Rotte überantworten – oder vielleicht, etwas rascher als schön langsam, mir nicht doch einmal etwas besseres mit ihm einfallen lassen wolle?
    Die Rettung: Odettekocht. Denn die etwas freihändigere Art hier allein kann wahrscheinlich einen solchen unbotmäßigen – wenngleich irgendwo auch gerechtfertigten – Zwischenruf im Tagesgeschäft des Hausgeistes wieder krampflösend wett-, und die Bahn, bestenfalls, zur Verwirklichung eines in Wirklichkeit fast zu lange aufgrund einer vernagelten Ideenlosigkeit bzw. einem gewissen Horrors vor einer Wiederholung zu viel des einen oder anderen bereits mehrfach ausprobierten Rezeptes vernachlässigten Aufraffens freimachen.
    Oder kürzer: Was Neues probieren geht immer über grüblieren.
    Änderungen/Ergänzungen: Die Kürbisspalten zum Weichwerden im Römertopf in den Ofen gesetzt (Alufolie entfällt). Auch den Koch, und nicht nur die Köchin, mit einem Schlückchen Weißwein versorgt. Mit zwei extradünn geschnittenen marokkanischroten Spitzpaprika, Oliven und Zitronensaft eine Peperonata hergestellt, die sich mit dem kompletten Risotto auf dem Teller sehr hübsch verträgt.
    Das erste zauberhafte Kürbisgericht, das ich gesehen habe.
    Cyberkürbis dank Odettekocht.
    -p

    • Odette

      Dein kreativer Ansatz, aus meinem Rezept Deins zu machen, ist absolut mein Ding! Wunderbar, genauso muss das sein! Und Deine Wortakrobatik erinnert mich an meinen Bloggerfreund Ole vom https://nimmersatt.blog. Dort könnte es Dir auch gefallen. 😉

      • Peter

        Vielen Dank, Odette, für Deine Antwort(en) auf meine von Dir auf den Punkt genau richtig bezeichnete Wortakrobatik.
        Deine Rezepte kommen mir auf eine Weise entgegen, die leicht beschrieben, aber kaum zu glauben ist – Stichwort des bei mir anliegenden Gemüses bei Dir eingegeben und, zack, alles, oder jedenfalls meistens fast buchstäblich alles, was in der einen oder anderen Zutatenliste steht, hab‘ ich da. Und es kann sofort losgehen.
        Vom kulinarischen Spektrum einmal ganz abgesehen; das (auch) „sowieso“.
        Eine Ausnahme gab es freilich doch vor kurzem, als ich Deinen Grünkohl mit Senf-Ei nachmachen wollte: Ich hatte noch ein Exemplar Grünkohl im Garten und stürzte mich aktionistisch direkt in Unkosten, um den allhier geforderten groben Senf zu kaufen, zog also los zum Edelsupermarkt, wo ich so etwas schon einmal gesehen hatte, erstand ein 210g-Gläschen original MAILLE (deren andere Senfsorten ich sehr schätze) „a’l Ancienne“ für stolze 3,60€ und… verdarb mit diesem Milchsäure-Gebräu alles. Muß bei Gelegenheit eine andere Marke finden – war „man lernt nie aus“ eigentlich nicht das Familienmotto der Ducks?
        – Und Dank für den Link in Deiner Antwort; ich möchte mich dafür mit einem aktuellen Rezeptvideo für „Fire Cider“ von Weedy Garden aus Neuseeland revanchieren (wobei ich ganz salopp davon ausgehe, daß Du auch des Englischen mächtig bist – falls nicht, übersetze ich gerne):
        https://www.youtube.com/watch?v=FyaQTXSUOoA
        -p

  • Claudia

    Mit diesem Beitrag hast du mich wieder so erwischt 😉 Bin ich doch ein bekannter Risotto-Verhunzer 🤣🤣 Ich bin ganz beim besten Mann von allen, denn ich mag so pampige Essen einfach nicht, aaaaaber wenn Risotto gut gemacht ist, dann ist es einfach ein Traum. Diesen Traum lass ich aber meist andere „erträumen“, weil ich es bisher einfach nie geschafft habe, ihn in meiner Küche Wirklichkeit werden zu lassen. Aber vl. liegt es auch ein wenig an der Anforderung „immer rühren“ – so etwas ist für eine „multitasking“-Köchin wie mich fast unmöglich, denn – wenn etwas köchelt“ – mach ich meist noch drei Sachen nebenher 😉 Dabei zu stehen und zu „rühren und rühren und rühren und rühren…….“ das ist nicht so ganz meins…noch dazu, wenn es dann nicht anders schmeckt als hätt ich nicht gerührt 😬 Aber mit diesem, meinem Risotto-Trauma ist meine Therapeuten Fr. Dr. Van der Elbe bestens vertraut, und auch schon am Ende Ihrer Weisheiten angekommen. Vl aber kann ich dir bald den Ristotto-Ehrendoktor-Titel verleihen, denn VIIIIIIEEEELeicht wag ich ja noch einen Risotto-Versuch…. OHNE perpetuum-suscitare 😅… nur die Mandeln lass ich weg….. du weißt vielleicht: keine Nüsse in Essen 🙈

    • Odette

      Ich schwöre, dass Du hier nicht ohne Unterlass rühren musst. Du kennst mich – dafür bin ich viel zu faul! 😉 Ab und zu rühren ist in Ordnung. Außerdem wäre das doch was für Deine Kürbisschwemme, die Du immer hast. Und vielleicht gönnst Du Deinem Mitesser (also Mr. Right 😁) die gerösteten Mandelblättchen? Die sind nämlich schon auch wichtig… 😋

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