Artischockencreme mit Tomaten und Basilikum
Wenn man sich – wie ich – intensiv mit dem Thema Ernährung beschäftigt, lernt man Dinge, die man eigentlich nie so genau wissen wollte. Das Problem ist aber: wenn ich diese Dinge einmal weiß, ist es nahezu unmöglich, dieses Wissen wieder aus meinem Kopf zu verbannen. Es gibt natürlich die „Scheiss-drauf“-Momente, in denen ich alle Vernunft zur Hölle fahren und mich in den sündigen Genuss fallen lasse, aber im Großen und Ganzen versuche ich ein braves Mädchen zu sein und mein gelerntes Wissen umzusetzen.
Dazu gehört, dass man nicht nur weniger Fleisch essen, sondern auch insgesamt weniger tierische Produkte verwenden sollte. Ich dachte immer, dass man als Vegetarier schon eindeutig gesünder lebt als als Omnivore. Das ist in gewisser Hinsicht schon richtig, allerdings scheinen nur Veganer in den Himmel der wirklich gesunden Ernährung (und den des ökologischen Fußabdrucks) zu kommen. Es sei denn, sie ernähren sich nur von Pommes und Cola (und fliegen dabei um die Welt).
Also, weniger Fleisch – okay. Weniger tierische Produkte heißt weniger Eier (ich liebe Eier!) und weniger Milchprodukte. Meinen Verzehr von Kuhmilch habe ich eh schon gen Null reduziert. Meinen Kaffee trinke ich seit einem Jahr mit Hafermilch (die ja eigentlich nicht Milch heißen darf, sondern ein Drink ist. Damit Leute nicht auf die Idee kommen, dass da Hafer gemolken wurde oder so. Merkwürdige Spitzfindigkeiten der Industrie.) und ich muss sagen, dass ich mich so an den Geschmack gewöhnt habe, dass ich Kuhmilch im Kaffee gar nicht mehr mag. Übrigens lässt sich Hafermilch in Barista-Version wirklich ganz hervorragend aufschäumen – wichtig für den Spaßfaktor!
Mein Porridge oder Müsli bereite ich entweder mit Wasser oder mit selbst hergestellter Mandel- oder Kokosmilch zu. Aber dann gibt’s ja noch die breite Palette von Joghurt, Käse, Sahne und Co. Mag ich alles. Wobei ich in den letzten Monaten viele pflanzliche Alternativen getestet und für gut befunden habe. Joghurt auf Kokosnussbasis schmeckt zum Beispiel ganz großartig. Der aus Mandelmilch ist auch gut, aber nicht ganz so cremig. Beide sind lecker in Kombination mit frischem Obst oder Kompott. Wo wir gerade dabei sind: Soja-Milchprodukte gehen (für mich) übrigens gar nicht! Die treffen allesamt überhaupt nicht meinen Geschmack. Hafer- oder Reissahne kann man durchaus verwenden und ich möchte behaupten, dass das in manchen Gerichten überhaupt nicht auffällt.
Jetzt kommen wir zum schwierigen Teil. Käse und Frischkäse. Liebe ich. Und sorry, mitlesende Veganer, ich finde die bisher probierten Alternativen auf diesem Gebiet nicht überzeugend. Also esse ich weiterhin Käse und Frischkäse, aber wann immer möglich in Bio-Qualität und eben seltener. Aber nichtsdestotrotz macht das die Auswahl für einen vegetarisch/veganen Brotbelag wieder kleiner. Ein Teufelskreis…
Und weil man ja nicht jedes Wochenende Avocado-Toast essen kann (obwohl…), hab ich heute eine vegane Artischockencreme für Dich, die super lecker als Aufstrich zum Frühstück schmeckt, aber genauso gut als Dip mit Crackern zum Aperitif funktioniert. Du kannst die Creme noch mit einer gepressten Knoblauchzehe pimpen (ich persönlich mag das zum Frühstück nicht so gern) oder auch mit zerbröseltem Feta, aber dann ist sie natürlich nicht mehr vegan. Hier also die Basic-Version, mach was draus:
Man nehme
- 1 Dose Artischockenherzen (240 g Abtropfgewicht)
- 100 g getrocknete Tomaten in Öl (bio)
- 1/2 Zitrone, ausgepresst
- 2 EL Öl von den Tomaten (oder Olivenöl)
- wenig Salz
- reichlich schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 1 Handvoll Basilikum, fein geschnitten
- optional: Knoblauch und/oder Feta
So geht’s
Lass die Artischockenherzen gut abtropfen, am besten schüttelst Du die Flüssigkeit aus jedem einzelnen Herz. Anschließend legst Du sie in die Schüssel Deiner Küchenmaschine.
Lass die Tomaten gut abtropfen und gib sie zu den Artischockenherzen. Gib den Zitronensaft und die 2 EL Öl dazu. Wenn Deine Tomaten keine super Bio-Qualität haben sollten und nicht in gutem Öl eingelegt sind, nimm lieber Olivenöl anstelle des Tomatenöls. Falls Du Knoblauch verwenden möchtest, kannst Du ihn jetzt mit dazugeben.
Püriere die Zutaten mittelfein, die Creme kann ruhig ein bisschen faserig bleiben.
Gerne erst probieren und dann ggf. noch salzen. Reichlich frisch gemahlener Pfeffer ist ein Muss.
Zum Schluss das Basilkum (und optional den zerbröselten Feta) unterrühren. Fertig.
2 Comments
Heinemann Renate
Liebe Oda,
Die Artischockencreme ist wieder mal genial zum Reinknien.
Gestern habe ich Deinen Blog einer Freundin empfohlen, die ist auch ganz begeistert von Deinen Rezepten.
Danke Dir und Weiter so.
Renate
Odette
Danke für Deine Empfehlung, das freut mich so! Und toll, dass ich mit meinen Rezepten immer wieder Deinen Geschmack treffe! Sende Dir ganz liebe Grüße!